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Veränderung der Penislänge seit 1990: Worldwide Temporal Trends in Penile Length (1 Betrachter)

Sejong

PEC-Lehrling
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29.05.2023
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3
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PE-Aktivität
Einsteiger
PE-Startjahr
2023
Körpergröße
194 cm
Körpergewicht
93 Kg
BPEL
18,2 cm
NBPEL
15,0 cm
BPFSL
18,6 cm
EG (Base)
15,0 cm
EG (Mid)
14,0 cm
EG (Top)
13,4 cm
Im Februar diesen Jahres wurde eine Metastudie zum Thema Penislänge publiziert. Darauf bin ich in dem Thread von @neuling123 aufmerksam geworden (Vorstellung und Einsteigerfragen). Ich würde in diesem Thread gerne die Studie zusammenfassend darstellen. Zum einen habe ich mich vor einigen Jahren auch mal mit dem Thema und damit verbundenen Studien befasst. Zum anderen sind Metastudien aus meiner Sicht bei solchen Themen immer ganz spannend, da man so auch gleich ein Überblick bekommt. Ansonsten wollen wir ja alle immer wissen wie die Relationen so aussehen ;)

Das Paper könnt ihr hier finden, sofern ihr das Original lesen möchtet. Ich werde aber versuchen alle zentralen Punkte aufzugreifen.
Worldwide Temporal Trends in Penile Length: A Systematic Review and Meta-Analysis

Datengrundlage
Nach ersten groben Filterungen bestand die Grundlage zunächst bei 172 Papern. Von diesen wurden nochmals welche aus folgenden Gründen exkludiert:
  • 97 aufgrund fehlender Messungen/Angaben der Messungen
  • 22 aufgrund von eigenständigen Messungen der Personen
  • 12 aufgrund vorheriger größerer Operationen am Beckenboden
Übrig blieben 75 Paper, eine ansprechende übersichtliche Darstellung ist ebenso enthalten (anklicken, um es größer zu machen):
wjmh-41-e31-i001-l.jpg

Unsicherheit (Nicht teil des Papers)
Hierzu auch gleich ein wichtiger Hinweis. Für quantitative Studien macht man i.d.R. Zufallsstichproben um ein möglichst zuverlässiges Bild der Grundgesamtheit zu erhalten. Dabei ist man ab einer Größe von ca. 1000 in einem ansprechenden Bereich, der mit einer vertretbaren Unsicherheit einhergeht. Je kleiner die Stichprobe wird, desto größer können die Unsicherheiten ausfallen. Das hängt vor allem von der Standardabweichung ab. Um das einmal zu illustrieren habe ich mal für die Stichprobengrößen 25, 50, 100, 250, 500, 750 und 1000 jeweils 1000 Iterationen vorgenommen und davon den kleinsten und größten Mittelwert genommen. Angenommen wurde eine Normalverteilung mit einem Mittelwert von 13 und einer Standardabweichung von 2:
example.png
Für eine Stichprobe von 25 lag der kleinste Mittelwert bei 11,68 und der größte Mittelwert bei 14,24. Je größer die Stichprobe wird, desto kleiner wird die Spannweite und desto näher ist man am "wahren" Mittelwert. Dabei sollte man aber auch bedenken, dass selbst bei einer großen Stichprobe immer noch eine Unsicherheit übrig bleibt und eine gewisse Schwankung um den wahren Mittelwert vorliegt. Das wollte ich hier noch einmal ergänzend hinzufügen, da das Thema wichtig ist zu beachten, da die Stichproben bei solchen Studien leider häufig nicht extrem groß sind und das grundlegende Unsicherheitsintervall gerne ignoriert wird. Hinzu kommt noch, dass das nur für Zufallsstichproben gilt. Bei medizinischen Papern hat man selten reine Zufallsstichproben, sondern nutzt Patientendaten, freiwillige Teilnehmer (mit entsprechenden Erkrankungen) o.Ä.. Das ist bei medizinischen Themen wo es um die reine Wirkung von Medikamenten oder vergleichbaren Dingen geht, auch nicht problematisch. Bei der Penislänge kann man an der Stelle evtl. diskutieren wie repräsentativ das am Ende tatsächlich ist. Teils bestanden die Teilnehmer aus rein freiwilligen Teilnehmern, Patienten und bei manchen wurden auch Leichen herangezogen (natürlich dann exkl. Erektion). Die Altersspanne ist bei den meisten Studien ebenso sehr überschaubar.

Messungen
Zu den Messungen gibt es manchmal keine konkreten Angaben, wodurch man überhaupt nicht weiß, ob es nun der BPEL, der NBPEL oder ein undefinierbares Mittelfeld ist. Dabei zwei explizite Beispiele: In einem Paper von 2018 (Yafi et al - Grower or shower? Predictors of change in penile length from the flaccid to erect state) mit 278 Teilnehmern wurde beispielsweise der NBPEL mit einem Maßband gemessen (laut Bildern in dem Paper). Im Mittel lag man hier bei 13,7cm NBPEL. In anderen Studien, in die ich reingeschaut habe, wird die Art der Messung selbst nicht einmal thematisiert. In der Studie aus dem Jahr 2021 aus Italien (Di Mauro et al - Penile length and circumference dimensions: A large study inyoung Italian men) mit über 3000 Teilnehmern steht an einer Stelle sogar drin, dass die meisten Männer ihren Penis alleine gemessen hätten, obwohl man Selbstmessungen eigentlich exkludieren wollte. Zudem wurde hier der BPEL gemessen, nicht der NBPEL. Das Schamfett wurde bei der Messung eingedrückt. Hier lag man im Schnitt bei 17cm, aber eben BPEL, nicht NBPEL. Ähnliche Unterschiede gab es auch in anderen Studien, bei denen ich reingeschaut habe, sofern die Messung erklärt wurde.

Werte nach Publikationszeitraum
Auf Basis der Studien hat man den Durchschnitt in Abhängigkeit der Dekade, Region und der Teilnehmerart berechnet. Dabei springt dann der Mittelwert von 1990 bis 2021 ins Auge, der von 13,12 auf 14,55 hochgeht. Die Länge des (BP)FSL hat sich hingegen nicht vergrößert, sondern im selben Zeitraum sogar gegenüber den 1990er verkleinert. Dabei gehe ich persönlich primär davon aus, dass sich die Unterschiede in erster Linie durch die teils unterschiedlichen Messmethoden sowie der grundlegenden Unsicherheit und damit natürlichen Schwankungen erklären lässt. Für mich macht es auch nach wie vor wenig Sinn wieso der (BP)FSL im selben Zeitraum sinken sollte und zugleich die erigierte Länge ansteigt. Der Unterschied zwischen NBPEL und BPEL wurde kurioserweise nicht sonderlich thematisiert, wobei das aus meiner Sicht der zentrale Aspekt ist. Stattdessen wurde vor allem die Methode kritisch aufgegriffen, mit der die Erektion herbeigeführt wird.

wjmh-41-e31-i002-l.jpg

Zudem hat man noch Regressionen vorgenommen:
wjmh-41-e31-g003-l.jpg
Da sieht man aus meiner Sicht sehr schön, dass man etwas skurrile Vergleiche macht. Der hohe Wert aus 2021 in allen Plots ist die genannte Studie aus Italien mit 17cm Länge. Nur vergleicht man hier offenkundig den BPEL mit dem NBPEL aus anderen Studien. Ohne mir alles angeschaut zu haben, würde ich grundlegend behaupten, dass die wenigen Fälle über 15 wohl eher den BPEL gemessen haben. Und dann gibt es noch zwei stärkere Ausreißer mit unter 10cm im Mittel. Ebenso spannend bei der Darstellung ist einmal Nordamerika mit einem konträren Trend (Abnahme der Länge) und freiwilligen Teilnehmern (kein Trend vorhanden).
 
Wow, vielen Dank für den ausführlichen Beitrag! Ich werde es mir heute Nacht mal durchlesen.
 
Auch von mir ein großes Dankeschön für die ausführliche Erläuterung, insbesondere die Problematik bei solchen Studien, dass die Methodik nicht standartisiert ist und Messfehler eigentlich immer mit berücksichtigt werden müssen.
 
Im Februar diesen Jahres wurde eine Metastudie zum Thema Penislänge publiziert. Darauf bin ich in dem Thread von @neuling123 aufmerksam geworden (Vorstellung und Einsteigerfragen). Ich würde in diesem Thread gerne die Studie zusammenfassend darstellen. Zum einen habe ich mich vor einigen Jahren auch mal mit dem Thema und damit verbundenen Studien befasst. Zum anderen sind Metastudien aus meiner Sicht bei solchen Themen immer ganz spannend, da man so auch gleich ein Überblick bekommt. Ansonsten wollen wir ja alle immer wissen wie die Relationen so aussehen ;)

Das Paper könnt ihr hier finden, sofern ihr das Original lesen möchtet. Ich werde aber versuchen alle zentralen Punkte aufzugreifen.
Worldwide Temporal Trends in Penile Length: A Systematic Review and Meta-Analysis

Datengrundlage
Nach ersten groben Filterungen bestand die Grundlage zunächst bei 172 Papern. Von diesen wurden nochmals welche aus folgenden Gründen exkludiert:
  • 97 aufgrund fehlender Messungen/Angaben der Messungen
  • 22 aufgrund von eigenständigen Messungen der Personen
  • 12 aufgrund vorheriger größerer Operationen am Beckenboden
Übrig blieben 75 Paper, eine ansprechende übersichtliche Darstellung ist ebenso enthalten (anklicken, um es größer zu machen):
Anhang anzeigen 159470

Unsicherheit (Nicht teil des Papers)
Hierzu auch gleich ein wichtiger Hinweis. Für quantitative Studien macht man i.d.R. Zufallsstichproben um ein möglichst zuverlässiges Bild der Grundgesamtheit zu erhalten. Dabei ist man ab einer Größe von ca. 1000 in einem ansprechenden Bereich, der mit einer vertretbaren Unsicherheit einhergeht. Je kleiner die Stichprobe wird, desto größer können die Unsicherheiten ausfallen. Das hängt vor allem von der Standardabweichung ab. Um das einmal zu illustrieren habe ich mal für die Stichprobengrößen 25, 50, 100, 250, 500, 750 und 1000 jeweils 1000 Iterationen vorgenommen und davon den kleinsten und größten Mittelwert genommen. Angenommen wurde eine Normalverteilung mit einem Mittelwert von 13 und einer Standardabweichung von 2:
Anhang anzeigen 159474
Für eine Stichprobe von 25 lag der kleinste Mittelwert bei 11,68 und der größte Mittelwert bei 14,24. Je größer die Stichprobe wird, desto kleiner wird die Spannweite und desto näher ist man am "wahren" Mittelwert. Dabei sollte man aber auch bedenken, dass selbst bei einer großen Stichprobe immer noch eine Unsicherheit übrig bleibt und eine gewisse Schwankung um den wahren Mittelwert vorliegt. Das wollte ich hier noch einmal ergänzend hinzufügen, da das Thema wichtig ist zu beachten, da die Stichproben bei solchen Studien leider häufig nicht extrem groß sind und das grundlegende Unsicherheitsintervall gerne ignoriert wird. Hinzu kommt noch, dass das nur für Zufallsstichproben gilt. Bei medizinischen Papern hat man selten reine Zufallsstichproben, sondern nutzt Patientendaten, freiwillige Teilnehmer (mit entsprechenden Erkrankungen) o.Ä.. Das ist bei medizinischen Themen wo es um die reine Wirkung von Medikamenten oder vergleichbaren Dingen geht, auch nicht problematisch. Bei der Penislänge kann man an der Stelle evtl. diskutieren wie repräsentativ das am Ende tatsächlich ist. Teils bestanden die Teilnehmer aus rein freiwilligen Teilnehmern, Patienten und bei manchen wurden auch Leichen herangezogen (natürlich dann exkl. Erektion). Die Altersspanne ist bei den meisten Studien ebenso sehr überschaubar.

Messungen
Zu den Messungen gibt es manchmal keine konkreten Angaben, wodurch man überhaupt nicht weiß, ob es nun der BPEL, der NBPEL oder ein undefinierbares Mittelfeld ist. Dabei zwei explizite Beispiele: In einem Paper von 2018 (Yafi et al - Grower or shower? Predictors of change in penile length from the flaccid to erect state) mit 278 Teilnehmern wurde beispielsweise der NBPEL mit einem Maßband gemessen (laut Bildern in dem Paper). Im Mittel lag man hier bei 13,7cm NBPEL. In anderen Studien, in die ich reingeschaut habe, wird die Art der Messung selbst nicht einmal thematisiert. In der Studie aus dem Jahr 2021 aus Italien (Di Mauro et al - Penile length and circumference dimensions: A large study inyoung Italian men) mit über 3000 Teilnehmern steht an einer Stelle sogar drin, dass die meisten Männer ihren Penis alleine gemessen hätten, obwohl man Selbstmessungen eigentlich exkludieren wollte. Zudem wurde hier der BPEL gemessen, nicht der NBPEL. Das Schamfett wurde bei der Messung eingedrückt. Hier lag man im Schnitt bei 17cm, aber eben BPEL, nicht NBPEL. Ähnliche Unterschiede gab es auch in anderen Studien, bei denen ich reingeschaut habe, sofern die Messung erklärt wurde.

Werte nach Publikationszeitraum
Auf Basis der Studien hat man den Durchschnitt in Abhängigkeit der Dekade, Region und der Teilnehmerart berechnet. Dabei springt dann der Mittelwert von 1990 bis 2021 ins Auge, der von 13,12 auf 14,55 hochgeht. Die Länge des (BP)FSL hat sich hingegen nicht vergrößert, sondern im selben Zeitraum sogar gegenüber den 1990er verkleinert. Dabei gehe ich persönlich primär davon aus, dass sich die Unterschiede in erster Linie durch die teils unterschiedlichen Messmethoden sowie der grundlegenden Unsicherheit und damit natürlichen Schwankungen erklären lässt. Für mich macht es auch nach wie vor wenig Sinn wieso der (BP)FSL im selben Zeitraum sinken sollte und zugleich die erigierte Länge ansteigt. Der Unterschied zwischen NBPEL und BPEL wurde kurioserweise nicht sonderlich thematisiert, wobei das aus meiner Sicht der zentrale Aspekt ist. Stattdessen wurde vor allem die Methode kritisch aufgegriffen, mit der die Erektion herbeigeführt wird.

Anhang anzeigen 159480

Zudem hat man noch Regressionen vorgenommen:
Anhang anzeigen 159481
Da sieht man aus meiner Sicht sehr schön, dass man etwas skurrile Vergleiche macht. Der hohe Wert aus 2021 in allen Plots ist die genannte Studie aus Italien mit 17cm Länge. Nur vergleicht man hier offenkundig den BPEL mit dem NBPEL aus anderen Studien. Ohne mir alles angeschaut zu haben, würde ich grundlegend behaupten, dass die wenigen Fälle über 15 wohl eher den BPEL gemessen haben. Und dann gibt es noch zwei stärkere Ausreißer mit unter 10cm im Mittel. Ebenso spannend bei der Darstellung ist einmal Nordamerika mit einem konträren Trend (Abnahme der Länge) und freiwilligen Teilnehmern (kein Trend vorhanden).

Wow, super zusammengefasst!!!

Unterm Strich sinds sehr grobe Richtwerte.
Verschiedene Messmethoden, Selbstvermessung inkludiert und oft sogar nur Freiwillige.
 

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