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Schwuler PE-ler (1 Betrachter)

Gern geschehen Izzy :)
Ich tu mir da halt etwas leichter. Ich muss nicht lange darüber nachdenken, was eigentlich ich an einem Mann anziehend finde ...
Ein Adrian - ja sogar ein Wiener - trifft da schnell mal den Nagel auf den Kopf :D
 
Mann zu seiner Freundin:

Wie war Dein Wochenende?

Sie: Wie Dein Penis.

Er: schön hart?

Sie: ne, zu kurz!
 
Mann zu seiner Freundin:

Wie war Dein Wochenende?

Sie: Wie Dein Penis.

Er: schön hart?

Sie: ne, zu kurz!
jaja ... das Leben ist wie ein Kinderhemdchen

viel zu kurz und ewig beschissen
 
hahaha, meiner schmeckt zwar nicht so gut, dafür riecht er aber ganz schön doll!
 
Igitt...

Ich hätte noch ne Frage an @adrian61, bzw. eher so eine Vermutung, und wie er dazu steht:

Vorab: Ich kenne sehr wenige Schwule persönlich, daher weiß ich vieles über diesen Lebensstil nur durch Foren wie dieses oder "was man so in den Medien hört und liest". Daher mag das, was ich jetzt behaupte, ein wenig stereotyp rüberkommen; dafür entschuldige ich mich schon mal vorsorglich...

Die Frage geht dahin, dass ich den Eindruck habe, dass Homosexuelle viel eher als Heteros dazu neigen, ein über weite Lebensabschnitte promiskes Leben zu führen, also viele, abwechselnde Partner zu haben, und dass diese "Partnerschaften" eher auf die gemeinsamen sexuellen Vorlieben aufbauen als auf sonstige Eigenheiten. So etwas wie lang anhaltende, möglichst lebenslang andauernde Partnerschaften, wie man sie immer noch im traditionellen, heterosexuellen Lebensmodell antrifft, sind eher die Ausnahme. Meine Frage an Adrian wäre, wenn das so im Großen und Ganzen stimmt, ob es denn daran liegt, dass die Gesellschaft immer noch so "feindselig" oder zumindest unverständlich mit dem Thema Homosexualität (und den Homosexuellen) umgeht, dass es für ein schwules Pärchen schwierig sein dürfte, unter diesem Druck und der "Beobachtung" eine vergleichbar stabile Partnerschaft wie bei vielen Heteros aufzubauen und zu erhalten; oder ist es vielleicht eher so, dass Männer halt grundsätzlich eher auf Sex und ein schnelles Vergnügen aus sind, mehr körperlich und erfolgsorientiert sind, und dass der ganze Ärger und die Mühe, die man sich notwendigerweise mit einhandelt, wenn man versucht, auf eine Frau einzugehen und sie zu verstehen, sich für einen schwulen Mann eh nicht ergibt und in diesem Bestreben auf meist Gleichgesinnte trifft?

Sorry, wenn das etwas platt rüberkommt. Ich frage mich einfach, was mit den anderen menschlichen Bedürfnissen nach Nähe, Vertrauen, Aufmunterung, Verständnis, Trost usw. wird, wenn es sich fast nur immer um das Sexuelle dreht. Holen sich schwule Männer diese Dinge eher über (platonische) Freundschaften, egal jetzt ob mit Männern oder Frauen, die dann auch länger halten und sowas wie ein Partnerersatz sind? Ich möchte z.B. mit meiner Frau gerne alt werden (und natürlich auch umgekehrt). Mit wem bzw. wie werden derart promisk lebende Schwule alt? Haben sie überhaupt ein Bedürfnis nach "Nestwärme" und tieferem Angenommensein? Oder werden viele dann irgendwann in höherem Alter "gesetzter" und sucht sich doch einen dauerhafteren Partner?

Ich weiß, solche Fragen treffen auch auf ähnlich promisk lebende Heteros zu. Ich habe aber so ein paar in meinem Bekanntenkreis, und bei denen kommt es mir manchmal schon so vor, dass das ewige Partnerwechseln und die ONS eigentlich nur eine Ersatzbefriedigung für echte menschliche Wärme und ein "Zuhause" sind. Da ich mir aber eine promiske Lebensweise für mich selbst weder gedanklich noch praktisch vorstellen kann, fehlt mir vielleicht die Phantasie, mich in einen solchen Menschen hinein zu versetzen...
 
Zuletzt bearbeitet:
puhh ... stimmt da sind schon einige Stereotypen enthalten - alas die haben auch irgendwo ihre Grundlagen

dass Homosexuelle viel eher als Heteros dazu neigen, ein über weite Lebensabschnitte promiskes Leben zu führen, also viele, abwechselnde Partner zu haben,
Das ist soweit richtig
und dass diese "Partnerschaften" eher auf die gemeinsamen sexuellen Vorlieben aufbauen als auf sonstige Eigenheiten.
Soweit es sich um Partnerschaften (die man auch nicht unter Anführungszeichen zu setzen braucht) handelt, ist das völlig falsch
So etwas wie lang anhaltende, möglichst lebenslang andauernde Partnerschaften, wie man sie immer noch im traditionellen, heterosexuellen Lebensmodell antrifft, sind eher die Ausnahme.
falsch und richtig zugleich, da sich lebenslange Partnerschaften nicht an einem heterosexuellen Lebensmodell orientieren müssen. Ich habe in meinem Freundeskreis zB mehrere schwule Paare, die mehr als 30 Jahre zusammen sind aber nur sehr wenige heterosexuelle
Meine Frage an Adrian wäre, wenn das so im Großen und Ganzen stimmt, ob es denn daran liegt, dass die Gesellschaft immer noch so "feindselig" oder zumindest unverständlich mit dem Thema Homosexualität (und den Homosexuellen) umgeht,
Das war vielleicht mal früher so, mag auch am Land so sein, ist aber unter aufgeklärten und gebildeten Städtern eher nicht mehr anzutreffen
oder ist es vielleicht eher so, dass Männer halt grundsätzlich eher auf Sex und ein schnelles Vergnügen aus sind, mehr körperlich und erfolgsorientiert sind, und dass der ganze Ärger und die Mühe, die man sich notwendigerweise mit einhandelt, wenn man versucht, auf eine Frau einzugehen und sie zu verstehen, sich für einen schwulen Mann eh nicht ergibt und in diesem Bestreben auf meist Gleichgesinnte trifft?
Der sogenannte Ärger und die Mühe bezieht sich nicht auf das Verständnis für eine Frau sondern auf das Verständnis für einen anderen Menschen. Da spielt das Geschlecht am Ende nur eine geringe Rolle. Wenn man einen Partner halten will, dann muss man auf ihn eingehen.
Ich frage mich einfach, was mit den anderen menschlichen Bedürfnissen nach Nähe, Vertrauen, Aufmunterung, Verständnis, Trost usw. wird, wenn es sich fast nur immer um das Sexuelle dreht. Holen sich schwule Männer diese Dinge eher über (platonische) Freundschaften, egal jetzt ob mit Männern oder Frauen, die dann auch länger halten und sowas wie ein Partnerersatz sind?
Die grundlegend falsche und selten erfüllbare Erwartung, die Heteros an ihre Partner/innen stellen, ist die, dass ein einzelner Mensch ALLE Bedürfnisse abzudecken hat. Letztlich scheitern daran gut 50% aller Heterobeziehungen. Von der Vorstellung lösen sich Heteros dennoch nicht und daher bleibt nach einer Trennung in den meisten Fällen ein abgrundtiefer Hass übrig. Schwule Männer sind nach einer Trennung oft lebenslang befreundet, sehr oft sogar mit den neuen Partnern. Bei Heteros, wo Beziehungen vor allem von einem Besitzanspruch dem Partner gegenüber geprägt sind, wird das wohl die Ausnahme bleiben.
Auch ist der Kitt, der Heterobeziehungen zusammen hält oft, gemeinsame Kinder zu haben - was bei Schwulen idR wegfällt; oder gemeinsame wirtschaftliche Interessen (das kommt schon mal öfter vor) - die Beziehung wird dann eben irgendwie aufrecht erhalten. Ich bin ein sehr genauer Beobachter und finde in vielen (beileibe natürlich nicht allen) langjährigen Heterobeziehungen wenig von dem angesprochenen Respekt voreinander, Interesse aneinander, Trost, Verständnis usw ... dafür aber eine jahrelange Flaute im Ehebett.
Ich will mir nicht anmaßen, die Wahl eines solchen Lebensmodells zu kritisieren, aber ich habe oft den Eindruck, dass Heteropaare lieber eine Illusion leben, als Ehrlichkeit und empfinde Einblicke in deren liebloses Zusammenleben oft als zutiefst deprimierend.

Mit wem bzw. wie werden derart promisk lebende Schwule alt?
Mein Ex ist einer meiner drei besten Freunde. Bald kennen wir einander seit 30 Jahren. Nach einer total romantischen Zeit ging unsere Beziehung in die Brüche mit all den dramatischen Szenen, die man sich dabei erwarten dürfte; sogar mit einer gewissen hop-on hop-off Zeit. Es ging einfach nicht - wir konnten die Erwartungen des jeweils Anderen nicht erfüllen. Aber dennoch blieb für jeden, der Mensch erhalten, in den man sich einmal verliebt hatte. Wir sind immer für einander da - auch mal weniger eng, wenn einer mal einen Partner hatte, der dem andern weniger genehm war - dennoch zwei Menschen, die einander für´s Leben gefunden haben. Wir zwei sind immer gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum, auch wenn mal die Familienmitglieder wechseln. Wir zwei verbringen oft den Urlaub gemeinsam. Klar streiten wir auch - nur ist das Ventil durch das wir den Dampf ablassen können, eben die Tatsache, dass wir kein Paar sind. Was ist denn das Essentielle am "gemeinsam alt werden"? Sicherlich nicht die Befürchtung, keiner wäre eines Tages da, um mich zu pflegen. Für mich ist das die gemeinsame Erinnerung; jemand der sich noch genau an einen bestimmten Tag 1988 erinnern kann; jemand der mir wohl auch in 20 Jahren noch sagt: "oh Mann, wie ich Dich zum ersten mal gesehen habe ..." Er hat mich mal gefragt: "Glaubst Du, wir hätten so eine gute Beziehung zueinander, wenn wir uns NICHT getrennt hätten? Du hättest Sex mit anderen und ich hätte Sex mit anderen - WIR hätten wahrscheinlich keinen Sex mehr miteinander nach fast 30 Jahren und wir könnten nicht mal offen miteinander darüber sprechen."
 
Mein Ex ist einer meiner drei besten Freunde. Bald kennen wir einander seit 30 Jahren. Nach einer total romantischen Zeit ging unsere Beziehung in die Brüche mit all den dramatischen Szenen, die man sich dabei erwarten dürfte; sogar mit einer gewissen hop-on hop-off Zeit. Es ging einfach nicht - wir konnten die Erwartungen des jeweils Anderen nicht erfüllen. Aber dennoch blieb für jeden, der Mensch erhalten, in den man sich einmal verliebt hatte. Wir sind immer für einander da - auch mal weniger eng, wenn einer mal einen Partner hatte, der dem andern weniger genehm war - dennoch zwei Menschen, die einander für´s Leben gefunden haben. Wir zwei sind immer gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum, auch wenn mal die Familienmitglieder wechseln. Wir zwei verbringen oft den Urlaub gemeinsam. Klar streiten wir auch - nur ist das Ventil durch das wir den Dampf ablassen können, eben die Tatsache, dass wir kein Paar sind. Was ist denn das Essentielle am "gemeinsam alt werden"? Sicherlich nicht die Befürchtung, keiner wäre eines Tages da, um mich zu pflegen. Für mich ist das die gemeinsame Erinnerung; jemand der sich noch genau an einen bestimmten Tag 1988 erinnern kann; jemand der mir wohl auch in 20 Jahren noch sagt: "oh Mann, wie ich Dich zum ersten mal gesehen habe ..." Er hat mich mal gefragt: "Glaubst Du, wir hätten so eine gute Beziehung zueinander, wenn wir uns NICHT getrennt hätten? Du hättest Sex mit anderen und ich hätte Sex mit anderen - WIR hätten wahrscheinlich keinen Sex mehr miteinander nach fast 30 Jahren und wir könnten nicht mal offen miteinander darüber sprechen."

Ich finde, das ist ein wahnsinnig interessantes Konzept. So eine Art "beste Freundschaft" mit - kurzzeitiger - Beziehungsebene. Hätte ich gern auch. So eine Freundin für's Leben, mit der ich auch eine Beziehung haben könnte oder hatte. Ich kann mir vorstellen, dass die temporäre Nähe und die darauf folgende normale, freundschaftliche Distanz die Sichtweise auf den jeweils Anderen stark intensiviert ohne dabei den üblichen Zwängen einer Beziehung ausgesetzt zu sein.

aber ich habe oft den Eindruck, dass Heteropaare lieber eine Illusion leben, als Ehrlichkeit und empfinde Einblicke in deren liebloses Zusammenleben oft als zutiefst deprimierend.

Ich denke, je christlicher die Erziehung/Einstellung, desto eher ist das der Fall. Dann wird die Ehe romantisiert und illusionär überhöht, sodass die Ehepartner (v.a. die emotionaler gepolten Frauen) völlig enttäuscht sind, dass es sich dabei letztendlich doch nur um ein soziales Konstrukt und nicht um Magie handelt.

Der sogenannte Ärger und die Mühe bezieht sich nicht auf das Verständnis für eine Frau sondern auf das Verständnis für einen anderen Menschen. Da spielt das Geschlecht am Ende nur eine geringe Rolle. Wenn man einen Partner halten will, dann muss man auf ihn eingehen.

Stimme nur teilweise zu. Frauen sind schon anders als Männer, sodass eine Heterobeziehung nicht exakt dasselbe wie eine Homobeziehung ist und auch nicht exakt genauso betrachtet/behandelt werden kann.
 
War nur eine Frage, die ich besser hätte formulieren können :)
 
Ich kann Adrian verstehen. Meine Ex und ihr Mann sind meine zwei engsten Freunde. Manchmal klappt es halt einfach beziehungstechnisch nicht ;)
 
War nur eine Frage, die ich besser hätte formulieren können :)
Die Frage kommt ja häufig - auf die Formulierung kommt es dabei nicht so sehr an, auch wenn ich diesen spezifischen Ausdruck bislang noch nicht kannte. ;)
 
Das ist soweit richtig
Soweit es sich um Partnerschaften (die man auch nicht unter Anführungszeichen zu setzen braucht) handelt, ist das völlig falsch
falsch und richtig zugleich, da sich lebenslange Partnerschaften nicht an einem heterosexuellen Lebensmodell orientieren müssen. Ich habe in meinem Freundeskreis zB mehrere schwule Paare, die mehr als 30 Jahre zusammen sind aber nur sehr wenige heterosexuelle

Ich kenne da ja dann doch so ein paar.
Ich kann nur von meinem Umfeld sprechen:

Wir haben grob zwei verschiedene Modelle:
Die Einen, die sich gerne etwas sehr viel jüngeres angeln. Also 30-40 mit einem 18 jährigen. Das wird auch so ein bisschen wie eine Trophäe genutzt. Die Jungen heulen, dass sie bald zu alt sind um als Toyboy (sorry für den Ausdruck, aber in meiner Welt passt das dazu und ist nicht negativ behaftet.) zu punkten. Die älteren heulen, dass es (altersbedingt) immer schwerer wird Toyboys zu bekommen.

Dann gibt es sehr viele (hängt vielleicht auch mit dem Alter zusammen), die schlicht eine feste Partnerschaft führen, oder sich sehnlichst wünschen. Das ist dann eine 1 zu 1 Schablone wie bei uns Heten.
Der sogenannte Ärger und die Mühe bezieht sich nicht auf das Verständnis für eine Frau sondern auf das Verständnis für einen anderen Menschen. Da spielt das Geschlecht am Ende nur eine geringe Rolle. Wenn man einen Partner halten will, dann muss man auf ihn eingehen.

Ich meine dass liegt eher in den Genen. Der Mann will seinen Samen unters Volk bringen (und da ist es erstmal egal ob Hete, oder Schwul) und eine Frau neigt in den meisten Fällen dazu eine Familie gründen zu wollen. Schau mal auf Tinder, wie oft die Männer dort Spaß wollen, Freundschaft+, etc. und bei der Mehrheit der Frauen genau dies ausgeschlossen wird.
 
Ich meine dass liegt eher in den Genen. Der Mann will seinen Samen unters Volk bringen (und da ist es erstmal egal ob Hete, oder Schwul) und eine Frau neigt in den meisten Fällen dazu eine Familie gründen zu wollen. Schau mal auf Tinder, wie oft die Männer dort Spaß wollen, Freundschaft+, etc. und bei der Mehrheit der Frauen genau dies ausgeschlossen wird.

Das es ausgeschlossen wird, steht da tatsächlich.Wird aber in der Regel nicht umgesetzt:popp::popp::popp::popp:
 
Zuletzt bearbeitet:
sorry ich lern es nicht mehr 8(
 
Hallo Adrian,

schönen Dank für Deine Antwort und in die damit verbundenen Einsichten in Dein Verständnis von Partnerschaft. Ein paar Ergänzungen dazu von mir...
Soweit es sich um Partnerschaften (die man auch nicht unter Anführungszeichen zu setzen braucht) handelt, ist das völlig falsch
Die Anführungszeichen habe ich deswegen gewählt, um anzudeuten, dass ich damit nicht Beziehungen meine, die zum Zwecke einer Partnerschaft (Lebensgemeinschaft) eingegangen werden, sondern eher der gegenseitigen kurzfristigen Befriedigung von *ähem* gewissen Bedürfnissen dienen. Mit dem Wort "dienen" hab ich schon ausgedrückt, dass ich eine (feste, langfristige) Partnerschaft nicht nur unter dem Aspekt einer Zweckgemeinschaft sehe, auch wenn das kulturell sicher oft so begründet wird und in vielen Kulturen auch der Grund von Eheschließung ist. Dabei ist mir gleichgültig, ob die "Zweckerfüllung" finanzieller, sicherheitsbezogener, sexueller oder sonstiger Art ist. Eine echte Partnerschaft enthält all dies auch, ganz klar, aber gerade z.B. dieser "Schutzeffekt", den z.B. eine Frau sozialer Art mit der Heirat bekam (sie ist darin versorgt), ist heute eher antiquiert. Zu meiner Zeit hat man zwar noch gewitzelt "wer als Frau bis 28 noch keinen Doktor hat, macht ihn halt selbst...", aber selbst das hatte keinen echten Hintergrund mehr.
Der sogenannte Ärger und die Mühe bezieht sich nicht auf das Verständnis für eine Frau sondern auf das Verständnis für einen anderen Menschen. Da spielt das Geschlecht am Ende nur eine geringe Rolle. Wenn man einen Partner halten will, dann muss man auf ihn eingehen.
Terion hat ja schon darauf hingewiesen, dass das Zusammenleben mit einer Frau auf psychologischer Ebene noch eine ganz andere Herausforderung darstellt. Eine Frau ist zwar auch ein Mensch, aber eben ein ganz besonderer...:rolleyes: Ich sehe übrigens im mangelnden Willen (oder der mangelnden Fähigkeit), auf den Partner hinreichend einzugehen, einen Hauptgrund für die Beziehungsunfähigkeit vieler Menschen heutzutage. Was früher an Beziehungsfähigkeit fehlte, wurde durch äußere Zwänge (gesellschaftliche Achtung, Angst vor sozialer Isolation bei Scheidung, Angewiesensein auf eigenen Gelderwerb, v.a. bei Frauen) wett gemacht. Nur heute, wo diese Zwänge größtenteils fehlen, treten die menschlichen Probleme stärker zutage. Das heißt ja nicht, dass in der traditionellen Hetero-Ehe von früher alles auf Zwang aufgebaut war. Ein Arschloch ist und bleibt ein Arschloch, mit oder ohne Ehe und Partner, das Gleiche gilt umgekehrt für die anständigen und einfühlsamen Leute. Sie brauchen keine bestimmte Gesellschaftsform, um mit einer Partnerin / einem Partner verständnisvoll und liebevoll umzugehen...
Die grundlegend falsche und selten erfüllbare Erwartung, die Heteros an ihre Partner/innen stellen, ist die, dass ein einzelner Mensch ALLE Bedürfnisse abzudecken hat. Letztlich scheitern daran gut 50% aller Heterobeziehungen. Von der Vorstellung lösen sich Heteros dennoch nicht und daher bleibt nach einer Trennung in den meisten Fällen ein abgrundtiefer Hass übrig.
Na na, da sehe ich aber auch ein oft gebrauchtes Stereotyp bei Dir: Ich bin durchaus nicht der Meinung, dass ein (Ehe-)partner alle Bedürfnisse abzudecken hat. Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass der Mensch, ob Mann oder Frau, auf Zweisamkeit hin angelegt ist (das hat natürlich wieder andere Hintergründe, ob man das glaubt oder auch nicht), und dies nur durch einen anderen Menschen erfüllbar ist. Es hilft auch, sich selbst zu erkennen und daran zu wachsen und zu reifen. Das klappt natürlich nicht immer.
Ich bin ein sehr genauer Beobachter und finde in vielen (beileibe natürlich nicht allen) langjährigen Heterobeziehungen wenig von dem angesprochenen Respekt voreinander, Interesse aneinander, Trost, Verständnis usw ... dafür aber eine jahrelange Flaute im Ehebett.
Siehe oben. Da ist auf dem langen Weg irgendwas eingeschlafen oder passiert. Dass man manchmal nach 20 Jahren nicht mehr so wild aufeinander ist wie zwei knackige Teenager, ist selbstverständlich (hier gings ja auch mal irgendwo um den Coolidge-Effekt, der mir durchaus plausibel erscheint). Vielleicht ist es auch so, dass eine Hetero-Ehe naturgemäß häufig mit Familiengründung, Kindererziehung und vielen Schwierigkeiten zu tun hat, die man als Solist so nicht erlebt. Auch die Freiheiten werden schon aufgrund des größeren Zeitmangels (ich meine an gemeinsamer Freizeit) weniger. Das sind bekannte und mehr oder weniger bewusst in Kauf genommene Handicaps gegenüber dem Singletum oder auch manchen Homosexuellen.
Was ist denn das Essentielle am "gemeinsam alt werden"? Sicherlich nicht die Befürchtung, keiner wäre eines Tages da, um mich zu pflegen. Für mich ist das die gemeinsame Erinnerung; jemand der sich noch genau an einen bestimmten Tag 1988 erinnern kann; jemand der mir wohl auch in 20 Jahren noch sagt: "oh Mann, wie ich Dich zum ersten mal gesehen habe ..."
Ich kann's auch nicht genau beziffern, was der Reiz an diesem "Gemeinsam-Alt-Werden" ist; vielleicht auch nur eine romantische Ader oder die Angst vor dem Alleinsein. Die Pflegefrage kann es eigentlich nicht sein, dann wer kann schon sagen, ob der andere Partner dann noch lebt oder überhaupt noch so gesund ist, dass er mich pflegen kann, bzw. vielleicht muss ich ja den anderen Partner selber pflegen (oder liege schon unter der Erde). Mir geht's dabei auch eher um das "Experiment und Abenteuer Leben", also, das Leben als Aufgabe zu begreifen und gemeinsam zu bewältigen.
Ich denke, je christlicher die Erziehung/Einstellung, desto eher ist das der Fall. Dann wird die Ehe romantisiert und illusionär überhöht, sodass die Ehepartner (v.a. die emotionaler gepolten Frauen) völlig enttäuscht sind, dass es sich dabei letztendlich doch nur um ein soziales Konstrukt und nicht um Magie handelt.
Da Terion den christlichen Hintergrund anspricht, muss ich etwas darauf antworten, da dies eine vielleicht von außen so wahrgenommene, für viele (bibelorientierte) Christen jedoch unzutreffende Haltung darstellt: Die Bibel zeichnet ein sehr realistisches Bild von der Ehe (und wo anders als im Orient der damaligen Zeit wäre die Ehe nicht auch eine notwendige soziale Einrichtung gewesen, die vor allem die Frau schützt und die Nachkommen sichert, aber auch mal ganz ohne Liebe und Romantik bestehen kann...). Sie spricht von ihr aber auch als einem Sinnbild, einer gedanklichen Krücke zu der noch innigeren Beziehung, die zwischen Gott und dem Menschen besteht / bestehen sollte. Die Untastbarkeit der Ehe in der katholischen (und früher auch evangelischen) Kirche begründet sich aus diesem Prinzip. In der Schöpfung von Eva spricht Gott übrigens von der Frau als einer "Waffengefährtin" für den Mann, also einer wichtigen Unterstützung für den Lebenskampf, nicht einfach von einem Anhimmel- und Vergötterungsobjekt "Frau".

Es war aber für mich sehr interessant, wie Du es siehst. Ich habe leider im Leben bisher keine wirklich langanhaltenden (platonischen) Freundschaften erleben dürfen. Alles ging irgendwann mal durch menschliche Dummheit, gekränkten Stolz, Missverständnisse, Eifersucht o. ä. in die Brüche. Dafür bin ich wenigstens immerhin schon über 20 Jahre verheiratet...:) Ich freue mich aber für Dich, dass Du so langjährige Freunde im Leben hast! Das ist ein Schatz, den man nicht leichtfertig aufgeben darf. Fast so gut wie eine Ehefrau...:D
 
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