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Blutspendeverbot für Homosexuelle: Wie steht ihr dazu? (1 Betrachter)

Wenn ich dadurch zur Risikogruppe zähle, habe ich kein Problem damit, wenn ich ausgeschlossen werden. Warum den auch, wenn es darum geht andere Menschen zu schützen.
Weiterhin sehe ich es als vollkommen verfehlt an, dass man pauschal bestimmte Bevölkerungsgruppen ausgrenzt, wenn man eigentlich auf ganz andere Abgrenzungsmerkmale hinaus will. Eindeutig ist, dass hinsichtlich des Fragebogens die Ehrlichkeit das einzige Sicherheitsnetz ist. Jeder kann da theoretisch alles angeben, niemand kann gezwungen werden die Wahrheit zu sagen. Es ist also festzuhalten: Allein das Wort eines potentiellen Blutspenders gilt hier als Sicherheitsleine.

Wenn dem so ist, man dem bloßen Wort also vertraut, dann kann man auch gleich die Fragen stellen, um die es eigentlich geht.
Und die ist nicht: "Bist du schwul? Ja? Dann verschwinde hier, du darfst nicht spenden, weil du zu gefährlich für andere Leute bist!"
Eher ist sie: "Wechselst du häufig deine Geschlechtspartner?"
Oder noch detaillierter: "Hast du häufig ungeschützten Sex mit wechselnden Geschlechtspartnern?"
Wer das mit "Ja" beantwortet (abermals: Ehrlichkeit ist hier ohnehin die einzige Kontrollinstanz), der kann auch sicher nachvollziehen und akzeptieren, dass er von einer Spende ausgeschlossen wird. Denn dann besteht eben in der Tat ein höheres Risiko, dass man sich ansteckt. Doch nur weil jemand eine bestimmte sexuelle Gesinnung hat oder ein Ex-Häftling ist, erschließt sich mir keine pauschale Ausgrenzung. Deswegen sagte ich ja auch: Solange hinreichende Gründe einen Ausschluss sinnvoll machen, von mir aus. Aber niemand gewinnt von der Abstraktion auf ganze Bevölkerungsgruppen, die dann als "unrein" abgestempelt werden.
Es geht also darum, die richtigen Fragen zu stellen und die Verbote eng umgrenzt und fundiert auszusprechen. Nicht pauschal.

ich habe bei diesem wort auch einen faden beigeschmack, aber als ich mir überlegte, was ich unter einer schwuchtel mir vorstelle, war ich zunächst ziemlich wortlos.
Ich denke, viele, wenn nicht die meisten, sehen darin schlicht eine abwertende Bezeichnung eines homosexuellen Mannes - ohne genauer darüber nachzudenken, was das Wort genau bedeutet.
Unter Homosexuellen wird es soweit ich weiß gebraucht, um verschiedene Typen abzugrenzen, so bezeichnet dann „Schwuchtel“ einen Mann, der sich sehr weiblich verhält. In dem Umfeld ist es dann meist auch eher spaßig und selbstironisch gemeint.
Worthistorisch kommt es von dem alten deutschen Verb „schwuchteln“, was so viel wie „tänzelnd“ bedeutet. Hier erkennt man auch die verallgemeinernde Intention bei der Verwendung von „Schwuchtel“ als Schimpfwort: Homosexuellen Männern wird damit pauschal die Männlichkeit abgesprochen, insofern man sie als weiblich bzw. weibisch abstempelt. Das trifft aber natürlich längst nicht auf alle Schwulen zu.

Grüße
BuckBall
 
Warum sollte man jemanden die Blutspende verweigern, der monogam lebt, eventuell verheiratet ist und sich bester Gesundheit erfreut, nur aufgrund seiner sexuellen Gesinnung.

Dazu gibt es keinen Grund, wenn der Schutz des Blutempfängers anderweitig gleich stark gewährleistet wird, wie ich beschrieben habe. Drum sage ich ja, man muss es einfach untersuchen. Wenn kein zusätzlicher Schutz vorhanden ist, ist dieses Gesetzt nicht haltbar. Somit wäre die Diskussion erledigt. Wenn ein zusätzlicher Schutz vorhanden sein sollte, dann muss man eben Nutzen / Schaden abwägen.

Angenommen das Risiko wäre 20 % erhöht (rein spekulativ) wäre dann der Schaden durch das Verbot größer wie der Nutzen. Das ist eine ethische Frage. Wenn das nicht der Fall ist, dann brauchen wir ja über den Sinn nicht weiter zu diskutieren, was ja ganz klar und logisch ist, er ist nicht vorhanden. Das wird jeder vernünftig denkender Mensch genauso sehen.

Ich denke man müsste die Menschen, die so wie von dir erwähnt denken, härter bestrafen und in den Schuhlen klar und deutliche Werte vermitteln, dies ist nämlich momentan nicht der Fall! Schauen wir mal wie viele Menschen in der Schule gemobbed werden, sowas kann ja nicht sein. Das Problem, wenn die Leute falsch sozialisiert wurden, dann wird man die Einstellung später schwer wieder begradigen können. Deshalb ist die Erziehung so enorm wichtig.

Es ist also festzuhalten: Allein das Wort eines potentiellen Blutspenders gilt hier als Sicherheitsleine.

Das setzt voraus das jeder unter allen Umstände gleich ehrlich antwortet. Ob das so ist kann ich und du nicht wissen. Nur man kann es testen. Ich sehe da kein Problem das zu testen und wenn der Prozentsatz der ehrlichen Menschen gleich bleibt, hat man das Thema ein für alle mal erledigt und es gibt keinen Kritikpunkt mehr.

Gruss Mad
 
Zuletzt bearbeitet:
mir ist gestern die diskussion um das wort 'Schwuchtel' nicht aus dem kopf gegangen. ich finde, die deutsche sprache ist sehr vielfältig und ausdrucksstark. ich habe bei diesem wort auch einen faden beigeschmack, aber als ich mir überlegte, was ich unter einer schwuchtel mir vorstelle, war ich zunächst ziemlich wortlos.

Das Wort "Schwuler" war auch mal eine Beleidigung/Abwertung. Aber dann haben die Schwulen angefangen, sich selbst als Schwule zu bezeichnen.
So kann man es auch machen.


Ich denke man müsste die Menschen, die so wie von dir erwähnt denken, härter bestrafen und in den Schuhlen klar und deutliche Werte vermitteln, dies ist nämlich momentan nicht der Fall! Schauen wir mal wie viele Menschen in der Schule gemobbed werden, sowas kann ja nicht sein. Das Problem, wenn die Leute falsch sozialisiert wurden, dann wird man die Einstellung später schwer wieder begradigen können. Deshalb ist die Erziehung so enorm wichtig.

Das mag sicherlich richtig sein, aber der Witz an der Sache ist ja, dass die Leute (in dem Fall Lehrer, Politiker und "Erzieher") die sich gegen das Mobbing von Gruppe A aussprechen und dementsprechend dahin "erziehen", sehr oft gar keine Probleme damit haben, wenn dann Gruppe B und C gemobbt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das setzt voraus das jeder unter allen Umstände gleich ehrlich antwortet. Ob das so ist kann ich und du nicht wissen.
Möchtest du jetzt Schwulen, Tätowierten oder anderen Gruppen unterstellen, dass sie häufiger lügen? o_O Wieso sollte eine bestimmte Bevölkerungsgruppe denn bitte häufiger die Unwahrheit sagen? Wenn man sich schon bei so einem Test allein auf die Ehrlichkeit stützt, dann unterstellt man die doch bitte allen Menschen. Und nicht nur ein paar davon.
Und wenn du der Auffassung bist, alle Bevölkerungsgruppen sind gleich wahrheitstreu oder verlogen, dann kann man eben auch gleich die richtigen Fragen stellen anstatt die Frage nach der sexuellen Gesinnung als abstrakten Indikator zu nutzen.

Nur man kann es testen.
Und wie willst du Bevölkerungsgruppen auf Ehrlichkeit testen?

Angenommen das Risiko wäre 20 % erhöht (rein spekulativ) wäre dann der Schaden durch das Verbot größer wie der Nutzen. Das ist eine ethische Frage. Wenn das nicht der Fall ist, dann brauchen wir ja über den Sinn nicht weiter zu diskutieren, was ja ganz klar und logisch ist, er ist nicht vorhanden. Das wird jeder vernünftig denkender Mensch genauso sehen.
Vorausgesetzt jeder "vernünftig denkende Mensch" kommt notgedrungen zum selben Schluss wie eine entsprechende Ethikkommission (die dann entscheidet, ob dies oder jenes angemessen ist). Da dies mit Sicherheit nicht der Fall ist, gibt es eben auch solche Diskussionen darüber.

Grüße
BuckBall
 
Möchtest du jetzt Schwulen, Tätowierten oder anderen Gruppen unterstellen, dass sie häufiger lügen? o_O Wieso sollte eine bestimmte Bevölkerungsgruppe denn bitte häufiger die Unwahrheit sagen? Wenn man sich schon bei so einem Test allein auf die Ehrlichkeit stützt, dann unterstellt man die doch bitte allen Menschen. Und nicht nur ein paar davon.

Wie kommst du darauf? Ich habe es doch oben erklärt, aber ich verdeutliche es gerne nochmal anhand eines Beispieles: Wenn dich deine Frau fragt ob du sie betrügst, dann wird die Wahrscheinlichkeit das du lügen könntest anders sein, wie wenn dich jemand fragt ob du am Morgen einen Kaffee getrunken hast oder nicht. Generell, ist einem eine Frage peinlich, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man lügen könnte, was ja auch logisch ist. Oder denkst du das jeder bei jeder Frage gleich ehrlich ist?

Testen kann man das ganz einfach. Man ändert die Fragen, untersucht das Blut ganz genau und wenn bei anderen Fragen der Prozentsatz der Aids belasteten Abnahmen nicht zunimmt, hat sich das erledigt. Nimmt es zu, testet man noch ein paar mal, um das Ergebnis zu bestätigen und kann dann zu einem Fazit kommen.

Vorausgesetzt jeder "vernünftig denkende Mensch" kommt notgedrungen zum selben Schluss wie eine entsprechende Ethikkommission (die dann entscheidet, ob dies oder jenes angemessen ist). Da dies mit Sicherheit nicht der Fall ist, gibt es eben auch solche Diskussionen darüber.

Wenn es nicht zunimmt, warum sollte man dann zu einem anderen Schluss kommen? Kannst du das mal ausführen oder meinst du wenn es zunimmt? Du kannst ja deinen Standpunkt dazu genauer ausführen.

Gruss Mad
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie kommst du darauf?
Als Schluss aus deiner vorherigen Antwort auf meine Feststellung...
Es ist also festzuhalten: Allein das Wort eines potentiellen Blutspenders gilt hier als Sicherheitsleine.
Das setzt voraus das jeder unter allen Umstände gleich ehrlich antwortet. Ob das so ist kann ich und du nicht wissen.
Der Fragebogen (isoliert betrachtet) hat als einzige Sicherheitsleine die Ehrlichkeit des Antwortenden. Du behauptest nun, dies hinge davon ab, ob alle gleich ehrlich antworten. Damit unterscheidest du zwischen der Ehrlichkeit verschiedener Personen. Ich nahm nun an, da wir hier über Personengruppen und deren Diskriminierung reden, dass du ausdrücken wolltest, dass von verschiedenen Personengruppen eine verschieden ausgeprägte Ehrlichkeit zu erwarten wäre.
Du meintest aber offenbar etwas anderes?

Testen kann man das ganz einfach. Man ändert die Fragen, untersucht das Blut ganze genau und wenn bei anderen Fragen der Prozentsatz der Aids belasteten Abnahmen nicht zunimmt, hat sich das erledigt. Nimmt es zu testet man noch ein paar mal um das Ergebnis zu valieren und kann dann zu einem Fazit kommen.
Nun... so "einfach" finde ich das nicht ;) Was für Fragen willst du stellen? Fragen die Leute peinlich berühren? Und dann was? Inwiefern sollten vermehrt positive Testergebnisse dann bezeugen, dass eine bestimmte Personengruppe unehrlich ist? Das könnte man nur, man fragt sie vorher direkt nach einer Infektion und überführt sie dann der Lüge. Und was ist ind em Fall mit denen, die gar nicht wissen, dass sie infiziert sind? Ich sehe jetzt noch nicht ganz, wie dein Beispiel einen in der Sache weiterbringt.
Oder willst du nur darauf hinaus, dass Personen eher lügen, wenn es um intime Fragen (wie "Sind sie homosexuell?") geht. Falls ja: Dann kann man den Fragebogentest auch gleich ganz sein lassen. Denn dann ist ja zu erwarten, dass er kein verlässliches Ergebnis erzeugt und damit auch nicht mehr Sicherheit verheißt.

Grüße
BuckBall
 
Man könnte die Sache ja auch mal aus einer anderen Perspektive sehen:
Ein Bluthändler kauft Blut und verkauft es weiter, so wie ein Obsthändler Obst kauft und es weiterverkauft.
Beide sind daran interessiert, dass die Kosten möglichst niedrig sind und die Qualität möglichst hoch ist.
Kennt sich einer im Obsthandel aus? Auf was muss man da alles achten, um die Kosten niedrig und die Qualität hoch zu halten?
Kennt sich jemand im Bluthandel aus? Auf was muss man da achten, um die Kosten niedrig und die Qualität hoch zu halten?
Ich gebe zu, dass ich mich weder im Obst- noch im Bluthandel besonders gut auskenne.
Aber trotzdem könnte ich ein Bürokrat werden, um sowohl dem Obst- als auch dem Bluthändler vorzuschreiben, wie er seine Arbeit zu machen hat.
Das äußert sich dann darin, dass keine krummen Bananen mehr verkauft werden dürfen und Bluthändler bestimmte Fragen nicht mehr stellen dürfen.
Und dann wundert man sich, wenn Firmen ins Ausland abwandern...
 
Das äußert sich dann darin, dass keine krummen Bananen mehr verkauft werden dürfen und Bluthändler bestimmte Fragen nicht mehr stellen dürfen.
Oder wären die "krummen Bananen" nicht eine bessere Metapher für ausgegrenzte Gruppen in der Blutspende? ;) Dann fliegt dir das Beispiel nämlich rückwärts um die Ohren :) Gerade wenn du dann den Schluss ziehst, dass es unsere Firmen zur größeren Marktfreiheit ins Ausland zieht.
Seit wann geht es einem Händler auch um Qualität? :D ;) Es geht ihm zuvorderst um Umsatz. Und dass viele Firmen im Ausland (z.B. Fernost) produzieren lassen, hat sicher nichts damit zu tun, dass sie die Qualität steigen lassen wollen. Ich bin mir daher nicht sicher, ob "Handel" hier ein geeigneter Vergleich sind, wenn es um lebensrettende Blutkonserven geht.

Grüße
BuckBall
 
Du behauptest nun, dies hinge davon ab, ob alle gleich ehrlich antworten

Nur kann man auch so argumentieren, dass die Frage nach der Sexualität eher ehrlich beantwortet wird, wie nach Analsex. Zum einen ist die Frage nach der Sexualität eine Frage nach der Identität, gut möglich das eine Identitätsfrage ehrlich beantwortet wird, da man sich sonst selbst verraten fühlt, dass muss bei einer Verhaltensfrage nicht so sein.

Es geht darum ob jeder auf jede Frage gleich ehrlich antwortet, ich weiß nicht wie ich das einfacher darstellen kann.

Also ich erkläre das nochmal: Wenn jemand bei der Frage A nicht lügt und man diese durch frage B tauscht, könnte es sein, dass er diese nicht ehrlich beantwortet, obwohl er bei Frage A ehrlich geantwortet hätte. Wo man die Frage nach dem Sexualverhalten möglicherweise als kleine Notlüge ansehen könnte, würde man vielleicht bei der Frage der Sexualität einen Konflikt mit dem Selbstbild sehen (man verrät den Standpunkt, den man mit dem Coming Out eingenommen hat).

Worum es mir geht. Wenn man argumentiert das der Ausschluss einer Risikogruppe einen erhöhten Sicherheitswert bringt, dann muss man diesen auch beweisen können. Was nicht da ist, kann man nicht beweisen und was da ist, kann man bei einem solchen Test nicht nicht beweisen. Warum also ewig spekulieren, wenn man die Antwort auf die ganzen Diskussionen ein für alle man testen kann, indem man 2 Tests macht und prüft ob es was bringt oder nicht.

Also fragen über Homosexualität raus und tauschen. Dann hergehen und schauen:

Hat sich was negativ verändert? Nein? Alles klar!
Ja? Dann nochmal prüfen. Wenn man dann zu dem Schluss kommt das es tatsächlich das Risiko minimieren würde, dann und erst dann, macht eine Diskussion über den ethischen Konflikt Sinn.

Gruss Mad
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht darum ob jeder auf jede Frage gleich ehrlich antwortet, ich weiß nicht wie ich das einfacher darstellen kann.
Daran ist so ziemlich nichts einfach - es wird für mich zumindest überhaupt nicht deutlich, was du überhaupt mit dem Versuch bezwecken willst.

Also fragen über Homosexualität raus und tauschen.
Inwiefern bringt dich das weiter? Was willst du (in Hinblick auf die Sicherheit von Blutspenden) erreichen, wenn du Menschen verschiedene Fragen stellst und dann prüfst, ob sie hier oder dabei eher lügen? Wenn du erhöhte Unwahrheit bei intimen Fragen nachweist, dann beweist du damit nichts - außer dass solche Fragebögen gleich ganz abgeschafft werden können (und man sich nur auf die Bluttests verlässt).
Wenn du hingegen nachweist, dass selbst bei intimen Fragen meist die Wahrheit gesagt wird, dann ergeben zwar die Fragebögen Sinn, doch dann kann man auch gleich die richtigen Fragen stellen (anstatt unpräzise, wie die zur sexuellen Gesinnung).
Fazit: Entweder man schafft die Bögen ganz ab (und lässt jeden spenden) oder man nimmt die Bögen, grenzt aber die Spendeverbote mit den eigentlich wesentlichen Fragen ein (und nicht mit Pauschalverboten für ganze Bevölkerungsgruppen).

Grüße
BuckBall
 
Inwiefern bringt dich das weiter?

Warum werden Homosexuelle ausgeschlossen? Weil behauptet wird das somit das Risiko minimiert wird. Wenn man das aber prüft und nachweisen kann, dass dem nicht so ist, dann braucht man nicht darüber diskutieren, ob es ethisch vertretbar ist, wenn dem so wäre, weil dem ja nicht so ist. Andererseits braucht man, sollte aus welchen Gründen auch immer, diese Behauptung bestätigt werden, nicht ewig herumspekulieren ob das jetzt so ist oder nicht, sondern kann sich der Ethikdiskusion widmen.

Inwiefern würde es jemanden weiter bringen über etwas zu spekulieren, was man nicht wissen kann, anstatt es zu prüfen?

Gruss Mad
 
Warum werden Homosexuelle ausgeschlossen? Weil behauptet wird das somit das Risiko minimiert wird. Wenn man das aber prüft und nachweisen kann, dass dem nicht so ist, dann braucht man nicht darüber diskutieren, ob es ethisch vertretbar ist, wenn dem so wäre, weil dem ja nicht so ist.
Exakt. Jetzt sind wir auf Kurs :) Dazu braucht man aber nicht prüfen, ob irgendwer bei dieser oder jener Frage lügt, oder? Man müsste lediglich ermitteln, wie sicher der anschließende Test jeder Blutprobe ist. Wenn der zu 100% sicher ist, dann soll jeder spenden dürfen. Denn etwas anderes ergäbe dann keinen Sinn. Und wenn er "nur" zu 99,99% sicher ist, dann müsste man mal hochrechnen, wie weit das Risiko steigt, wenn zu den bisherigen Spendern noch homosexuelle Menschen hinzukämen. Die Hochrechnung wäre übrigens schon deshalb problematisch, weil man gar nicht mit Gewissheit sagen kann, wie viel Prozent der Bevölkerung homosexuell sind. Entsprechende statistische Erhebungen weichen da gerne weit voneinander ab.
Aber sei es drum: Man hätte dann X Millionen Männer als zusätzliche Spender. Von denen wären dann X Prozent mit problematischen Krankheiten infiziert (abermals: statistische Erhebungen werden hier schwierig). Um wie viel steigt dann der potenzielle Anteil von Infizierten unter den Spendern? Und davon wiederum X Prozent wissen entweder nichts von ihrer Infektion (spenden also unwissend kontaminiertes Blut) oder ignorieren diese Tatsache (spenden also aus Boshaftigkeit kontaminiertes Blut). Weiter: Wie viel Risiko bleibt danach noch, wenn der Test diese zu 99,99% sicher ausfiltert? Durch die Kette dürfte wohl so gut wie nichts durchrutschen, ganz gleich ob Homosexuelle nun spenden dürfen oder nicht. Problematisch wären unter diesen doch dann nur die, die unwissend infiziert sind oder boshaft wider besseren Wissens spenden. Dieses Risiko gibt es aber ebenso in der normalen Bevölkerung. Besonders den Vorsatz findet man wahrscheinlicher in der Masse, als in einer Randgruppe.

Ich sehe hier zwei wichtige Faktoren: Die tatsächliche Sicherheit des Tests. Und die Ehrlichkeit der Menschen. Letztere kann man kaum allgemeingültig testen. Die Ausfallraten des Tests schon eher. Hat da jemand ein paar harte Fakten?
Denn wenn das Ding narrensicher ist, braucht es weder einen Fragebogen, noch ein Verbot für Homosexuelle, Tätowierte etc. Und wenn nicht, wäre die Frage, wie hoch die Fehlerwahrscheinlichkeit ist.

Grüße
BuckBall
 
Es geht hier übrigens auch um die Angst. Der Arzt hat Angst das er vielleicht jemanden ansteckt, der Patient hat Angst das er sich vielleicht anstecken könnte, Angst ist auch nicht immer rational. Diese Angst muss neben der tatsächlichen Gefahr ebenfalls berücksichtigt werden. Drum ist ein klarer Test auch aus dieser Warte sinnvoll.

Hier ein Statement von Fachaerztejobs.de

Homosexuelle sind bislang komplett vom Blutspendedienst ausgeschlossen, da das Risiko, sich durch einen homosexuellen Mann mit dem HI-Virus anzustecken um ein vielfaches höher ist, als durch einen Heterosexuellen, denn Dreiviertel der in Deutschland lebenden HIV-Infizierten, sind Homosexuell. Ihr Sexualverhalten wird als riskant beurteilt, da sie häufiger ihre Geschlechtspartner wechseln und Verhütung oft keine Rolle spielt.
Das daraufhin verordnete Verbot stößt seit Jahren auf Kritik, da es viele als Diskriminierung empfinden, während andere sich hingegen so gegen eine HIV-Infektion geschützt sehen.
Bevor eine Person Blut spenden darf, muss sie einen Fragebogen ausfüllen, der wahrheitsgetreu ausgefüllt werden muss, da man sich ansonsten strafbar macht. Homosexuelle Männer scheitern an folgender Frage : Gehören Sie selbst zu einer infektionsgefährdeten Risikogruppe ( heterosexuelle Personen mit Risikoverhalten, z.B. mit wechselnden Intimpartnern; Männer, die Sexualverkehr mit Männern haben; männliche und weibliche Prostituierte) ?
Ein weiteres Argument für den Ausschluss ist die Problematik, dass auch mit Tests, die auf dem heutigen Standard sind, frische Infektionen nicht sofort sicher festzustellen sind, sondern erst nach acht bis zwölf Wochen, da sich die Antikörper die sich im Körper auf Grund des eingedrungen Virus bilden, erst nach dieser Zeit diagnostizieren lassen.

Ein Vorbild für eine neue Verordnung könnten Neuseeland, Australien, aber auch Südafrika sein. In diesen Ländern dürfen homosexuelle Männer eine Blutspende abgeben, solange sie nachweislich jahrelang enthaltsam gelebt haben.
Die Aussage, dass man nicht drumherum kommt, eine sachlich begründete und gerechtfertigte Ungleichbehandlung einzelner Spendewilliger (bei homo- und bisexuellen Männern) vorzunehmen, von Friedrich – Ernst Düppe, Pressesprecher beim DRK-Blutspendedienst West, beruht sich auf folgende Daten und Fakten.

Laut des Robert Koch-Instituts wurden Ende des Jahres 2012 circa 78.000 Menschen, die in Deutschland leben, registriert, die HIV/Aids haben.
63.000 von diesen Menschen, sind Männer. 51.000 von diesen Männern steckten sich durch Geschlechtsverkehr mit anderen Männern an.
Die Zahl der Personen, die sich folglich über heterosexuellen Kontakt infizierten, liegt somit im Vergleich bei „geringen“ 17.000.
9.000 Menschen infizierten sich mit dem Virus in Folge von Drogengebrauch.
2012 gab es 3400 Neuinfektionen, 3000 Männer, 400 Frauen – davon 2500 Homosexuelle.
68 % der Neuinfektionen werden also bei Homosexuellen registriert.

Wie genau die Tests sind weiß ich nicht, aber es kann vorkommen das positive Bluttests durchrutschen. Die Frage ist eher ethischer Natur. Wenn dadurch 1 Mensch im 5 Jahren mehr infiziert werden würde, wäre das vertretbar? Würde man selbst betroffen sein oder das Kind von einem, wir würde man sich da fühlen?

Die Frage wäre dann also einerseits, ist ein erhöhtes Risiko generell ok und wenn ja, bis wie viel Prozent wäre das ok?

Gruss Mad
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage wäre dann also einerseits, ist ein erhöhtes Risiko generell ok und wenn ja, bis wie viel Prozent wäre das ok?
Ja, ganz Recht. Schnell kommt man dann zum Schluss: "Gar kein Risiko ist okay". Dann müsste man die Spender aber aufs Rigideste aussortieren - und am Ende kann man die aus Bosheit spendenden auch dann nicht ausschließen.

Generell dürfte es schwierig werden eine verlässliche Prozentzahl zu ermitteln, um wie viel die Beteiligung der Homosexuellen eine durchrutschende, kontaminierte Probe wahrscheinlicher macht. Ich gehe davon aus, dass dieser Wert am Rande von 0 liegt - insofern ich davon ausgehe, dass Homosexuelle genauso wenig Interesse daran haben wie alle anderen vernunftbegabten Menschen, anderen durch eine kontaminierte Probe Schaden zuzufügen. Selbst wenn also Homosexuelle statistisch häufiger mit den fraglichen Krankheiten infiziert sind, würde das nicht automatisch bedeuten, dass das Risiko von kontaminierten Proben steigt.
Die Boshaften spenden derweil sowieso (und sei es nur, weil sie die Welt brennen sehen wollen) - egal ob hetero, homo oder bi.

Grüße
BuckBall
 
Hi,
man hat das gedauert bis ich mich hier durchgelesen habe.

Aber ihr schreibt fast immer nur von AIDS. Es gibt noch viel mehr was zu berücksichtigen ist.
Allein Hepatitis gibt es mehrere Arten.
Denkt an Kreuz Feld Jakob
und und und.
Daher kann der Fragebogen nicht abgeschafft werden. Wenn überhaupt nur die Frage nach dem Homosexuellen.
Jetzt nimmt jemand Medikamente, so gibt es eine Frage auf dem Fragebogen.
Nicht das jetzt jemand meint was ist hier. Je nach Medikament darf das Blut nicht verwendet werden.
Gerade wenn das Blut an Babys geht, muss es rein sein.
So könnte man die Liste fortführen.
Und bei den Tätowierten bin ich mir nicht sicher ob es hier um AIDS geht, sondern mehr um die Frage ob sich was aus der Tinte lösen kann und ins Blut gerät.
Je nachdem wo man das Täto her hat, möchte ich nicht wissen was da alles in der Tinte ist.

schaut doch mal im Wiki nach. Ok, da ist nicht alles richtig, aber das meiste

Blutspende – Wikipedia
 
Zuletzt bearbeitet:
Daher kann der Fragebogen nicht abgeschafft werden. Wenn überhaupt nur die Frage nach dem Homosexuellen.
Du hast natürlich Recht :) "Fragebogen abschaffen" war von mir auch eher ein saloppes Synonym für "die unsinnigen Fragen streichen" (und gegen Sinnige ersetzen). Dass der Fragebogen viele andere Ecken außer HIV abdeckt und auch potentielle Spender vor weiteren Situationen warnt (in denen ihr Blut Probleme bereiten kann) ist ganz klar.

Grüße
BuckBall
 
Schnell kommt man dann zum Schluss: "Gar kein Risiko ist okay".

Die aktuelle Debatte ist ja, wäre es erhöht wenn man Homosexuelle zulässt, wäre das Untersagen dann gerechtfertigt?
Genau hier spalten sich eben die Meinungen. Die einen sagen ja, die anderen sagen nein.

Diese Frage müsste man zuerst klar beantworten können, bevor man eine Relativierung mit einbezieht.
Eine Risikorelativierung kann die grundlegende Frage nicht abwenden. Erhöhtes Risiko ja kann man in Kauf nehmen oder nein.

Ich muss ehrlich sagen, hab ich zwei Beuteln vor mir und bei einem ist das Risiko um 30 % erhöht, dann würde ich dieses Blut nicht nehmen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei 1:1 000 000 000 000 steht.
Auch bei 10 % hätte ich lieber das andere Blut. Ich bin halt auch ein HIV Schisser.

Gruss Mad
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Frage müsste man zuerst klar beantworten können
Eben hier dürfte eine klare Beantwortung nahezu unmöglich sein. Wohl auch genau darum wird die restliche Debatte heutzutage nicht gebremst.

Ich muss ehrlich sagen, hab ich zwei Beuteln vor mir und bei einem ist das Risiko um 30 % erhöht, dann würde ich dieses Blut nicht nehmen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei 1:1 000 000 steht.
Auch bei 10 % hätte ich lieber das andere Blut. Ich bin halt auch ein HIV Schisser.
Zugegebenermaßen wäre es wahrscheinlich eher so, dass das Risiko bei dem einen Beutel dann um 0,001% oder noch weniger erhöht wäre. Wenn überhaupt.
Schauen wir uns das Ganze doch mal am konkreten Fall an. Ich nehme nun mal den Fragebogen des Roten Kreuzes zur Blutspende: Rotes Kreuz: Spenderfragebogen
Die relevante Passage ist ganz unten.
Frage 29: Waren Sie jemals einem (auch einmaligen) Risiko einer sexuell übertragbaren Infektion (z.B. Hepatitis B, Hepatitis C, HIV) durch Intimpartner mit Risikoverhalten ausgesetzt? Z. B.: Hatten Sie als Mann Sex mit einem anderen Mann? Hatten Sie Geschlechtsverkehr mit Personen aus Ländern mit einer erhöhten AIDS-Rate? Bitte beachten Sie die aufliegende Information über HIV und den freiwilligen Selbstausschluss
Würde man hier nur etwas differenzierter herangehen, könnte man auch die Diskriminierung einer pauschal ausgegrenzten Bevölkerungsgruppe umgehen. Mal ein konkreter Ansatz, wie man besser unterscheiden könnte:
„Hatten sie jemals ungeschützten Analverkehr mit einer Person, die zu diesem Zeitpunkt theoretisch mit einer sexuell übertragbaren Krankheit (z.B. Hepatitis B, Hepatitis C, HIV) infiziert gewesen sein könnte?“
Die Antwort darauf würde viel deutlicher das liefern, was man eigentlich wissen will. Nämlich:
  1. Ob der Verkehr einmal ungeschützt war
  2. Ob der Verkehr einmal Anal war (weil dies die Übertragungswahrscheinlichkeit erhöht – und das selbstredend nicht nur beim gleichgeschlechtlichen, sondern auch beim Hetero-Sex)
  3. Ob diese Person nicht später bereits als nicht infiziert getestet wurde (das würde solche Praktiken innerhalb von festen Beziehungen gänzlich unproblematisch für die Spende machen)
Wenn einer dieser Ansätze (in der eigentlichen Frage durch „ungeschützt“, „Analverkehr“ und „theoretisch“ eingebettet) entwarnend beantwortet werden kann, sollte einer Spende doch nichts im Wege stehen. Egal welcher sexuellen Gesinnung man angehört.

Grüße
BuckBall
 
Hatten sie jemals ungeschützten Analverkehr mit einer Person, die zu diesem Zeitpunkt theoretisch mit einer sexuell übertragbaren Krankheit (z.B. Hepatitis B, Hepatitis C, HIV) infiziert gewesen sein könnte?

Die Nachweißbarkeit ist aber eine andere. Man macht sich ja bei einer Falschaussage strafbar. Nun kommt es zu einer HIV Infektion und man würde das Umfeld befragen, könnte man nachweisen wenn man gelogen hat, sofern man sich geoutet hat. Diese wäre beim Analsex aber nicht der Fall. Das war der erste Gedanken der mir bei dieser Frage eingefallen ist. Ob hier tatsächlich kontrolliert werden würde ist unerheblich, hier wäre die Angst des erwischt werden ausschlaggebend, den wie soll irgend jemand nachweißen, ob man Analsex hatte oder nicht? Geht wohl kaum.

Insofern wäre das ein Argument was die gleiche Wirksamkeit unterschiedlicher Fragen anzweifeln würde, da findet man bestimmt noch mehr. Ohne Test können immer solche Argumente angeführt werden, ob sie zutreffen oder nicht, kann keiner wissen, nur sie Sorgen für Angst und Verunsicherung, wenn man nicht das Gegenteil bewiesen hat.

Gruss Mad
 

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